ziesel

Flink und Frech.......

Wie ich es liebe die putzigen Hörnchen abzulichten. Stundenlang sitze ich auf der Wiese und beobachte die Ziesel. Einmal im Jahr, meistens im Mai, mache ich mich auf den Weg nach Österreich. Bei meinem Fotokurs Neusiedler See im Zelt ist die Zieselfotografie ein wichtiger Bestandteil.

Die lateinische Bezeichnung des kleinen Erdhörnchens, Spermophilus citellus, auf Deutsch Samenliebhaber, macht klar, warum: Jungsaaten und Getreidekörner gehören zu seiner Leibspeise.

Das Erdhörnchen mit den großen Augen wurde in Österreich bis in die 1960er-Jahre als Ackerschädling brutal verfolgt. Viele Gemeinden setzten sogenannte „Schwoaferlprämien“ aus – meist ein Schilling für jeden Zieselschweif, der abgegeben wurde. Vor allem junge Burschen besserten sich damals ihr Taschengeld auf.

 


Ziesel gehören wie zum Beispiel Murmeltiere oder Streifenhörnchen zu der Familie der Erdhörnchen. Erdhörnchen gehören wiederum wie die Eichhörnchen zu den Hörnchen. Ziesel sind Säugetiere und Nagetiere.

 

Ziesel sind tagaktiv und leben, abgesehen von der Paarungszeit und der Aufzucht der Jungen, allein. Untereinander dienen verschiedene Laute zur Verständigung, die von Warnpfiffen bis zu katzenähnlichem Fauchen bei Auseinandersetzungen reichen. Der europäische Ziesel ist auch unter dem Namen Schlichtziesel bekannt. Er kommt vor allem in Polen, Tschechien und Ungarn vor. Auch in Österreich gibt es einige kleinere Bestände. In Deutschland ist der Ziesel wahrscheinlich um das Jahr 1980 ausgestorben. In 2007 wurde mit einigem Aufwand versucht ihn in der Sächsischen Schweiz wieder anzusiedeln. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere Ziesel ausgesetzt. Die freigelassenen Erdhörnchen sind mit modernen Sendern ausgestattet worden. Somit wusste man, dass die Mehrzahl der Tiere in der Sächsischen Schweiz leider nicht lange überlebt haben. Der Europäische Ziesel ist wohl derzeit das seltenste Tier in Deutschland und steht nicht umsonst auf der roten Liste.

 

Das Ziesel hat ein gelb-graues Fell und eine weiße Kehle.

Das Ziesel wird etwa 20 cm groß und hat ein rund 5 cm langes, dicht behaartes Schwänzchen. Männchen sind größer als Weibchen. Das Weibchen bekommt im Mai nach etwa 26 Tagen nach der Paarung bis zu 6 Junge, die bereits ab Ende Juni aus dem Bau vertrieben werden. Die Lebenserwartung ist ungefähr 8-10 Jahre. Über die großen, weit oben liegenden Augen nimmt das Ziesel besonders gut Feinde wahr, außerdem spielt das Gehör eine wichtige Rolle.


Vor dem Winterschlaf frisst sich das Ziesel große Fettreserven an. Im Jahresverlauf schwankt aus diesem Grund das Körpergewicht sehr stark zwischen 190 bis 430g. Ziesel gehen schon sehr früh in Winterschlaf, ab September geht es schon los. Der lange Winterschlaf ist sehr kräftezehrend. Um über den Winter zu kommen, legen die Ziesel im Gegensatz zum Hamster keine Nahrungsdepots an, sondern fressen sich im Sommer eine dicke Fettschicht an, von der sie in den kalten Monaten zehren. Den Winterschlaf verbringen Ziesel in Kältestarre. Dabei sinkt die Körpertemperatur von 37 bis 38°C auf 6 bis 7°C ab. Sinkt die Außentemperatur so stark, dass die Körpertemperatur 5°C erreicht, so beginnt ein Kältezittern. Dadurch wird aus dem gespeicherten Fett Wärme produziert. Das Ziesel verbringt rund ein halbes Jahr im Winterschlaf. Ab März ist der Winterschlaf vorbei.

Die wichtigste Nahrung sind grüne Pflanzenteile. Ziesel fressen neben Klee, Löwenzahn und Schafgarbe auch verschiedene Kräuter sowie Insekten und Raupen. So in unmittelbarer Nähe verfügbar, stehen auch Jungsaaten und Getreidekörner auf dem Speiseplan.

 

Erdnüsse sind für Eichhörnchen schlecht und somit gehe ich bei Ziesel auch davon aus. Ich nehme Haselnüsse und als  eye-catcher fürs Foto hin und wieder auch eine kleine Erdbeere.


Fotografie-Tipps:

Am besten hat man tatsächlich ein Teleobjektiv von 400-600mm. Darunter kommt man in der Tierfotografie echt zu kurz. Teilweise sind die Ziesel aber auch sehr zutraulich, wenn es um Futter geht. Wer eine Zweitkamera hat und ein Lichtstarkes Objektiv, kann für den näheren Bereich und für das schönere Bokeh auch das zusätzlich nutzen. Hierbei nutze ich meistens die Blende f/4 und wie immer in der Tierfotografie eine kurze Verschlusszeit. Bei den langen Brennweiten ist man festgebunden, denn die geben meistens nur eine größt mögliche Blende von f/6,3 her. Aber auch hier kann man ein schönes Bokeh erhalten. Dazu legt man sich ins Gras und arbeitet Bodennah. Meistens bleibt es nicht aus, dass man auch die Iso sehr hoch einstellen muss, um eine sehr kurze Verschlusszeit einzustellen. Das führt aber auch oft zu einem Rauschen. Mittlerweile gibt es aber sehr gute Entrauschungsprogramme, die in der Tierfotografie nicht fehlen sollten.

Das Tele kann schnell sehr schwer in der Hand werden. Zur Erleichterung kann man einen Bohnensack nehmen und auflegen. Da die Ziesel hin und her springen, lohnt es sich auch nicht hinterher zu laufen. Nach geraumer Zeit, kann man schon ausmachen wo sie sich hauptsächlich aufhalten. Rund um die Löcher im Boden, kann man davon ausgehen, dass sie aus ihren Bauten kommen.


Tiere fotografiere ich in der Blendenautomatik (Canon TV, Sony und Nikon S) Warum? Weil Tiere, die sich schnell bewegen eine kurze Verschlusszeit benötigen. So gebe ich der Kamera vor auf, z. B. 1/2000 und anhand diesem Wert nimmt Sie die Blende. Da dies eine sehr kurze Zeit ist, wird es nicht ausbleiben die ISO noch anzupassen.

 

Da die Ziesel schreckhaft sind, schalte ich an der Systemkamera auf elektrischen Verschluss um, so gibt es keinen Ton beim Auslösen. Scheue dich nicht auch mal etwas heller zu belichten.

 

Wenn du einen Augenfokus hast=herzlichen Glückwunsch. Dann hast du es leichter. Wenn du keinen hast, versuche wenigstens den Kopf scharf zu bekommen.

Das zugewandte Auge sollte bei Mensch und Tier immer scharf sein. Das empfindet der Betrachter schnell als unangenehm, wenn es nicht scharf ist.

 

In der Tierfotografie verhält sich die Fotografie anders als in der Landschaftsfotografie. In der möchte man dem Motiv Raum geben. In der Tierfotografie sollte man eher formatfüllend fotografieren. Man möchte ja was von dem Tier sehen.

 

Grün sieht im Foto schnell künstlich aus. Ich reduziere meistens das grün in der Bildbearbeitung.


Wenn du lernen möchtest die flinken, frechen Ziesel zu fotografieren, dann begleite mich doch bei meinem  Workshop am Neusiedler See. Hier gibt es noch viele schöne Motive abzulichten.

Ich hoffe dir hat mein Beitrag gefallen. Für Anregungen und Fragen kannst du gerne einen Kommentar hinterlassen.

Kommentare: 0