Haubentaucher


Seit ich meinen Wohnwagen am See stehen habe, bin ich viel mit der Kamera am See. Mein Glück, ein Haubentaucherpärchen dort zu haben. Die sind mittlerweile zu meinen lieblings Wasservögeln geworden. Zu unterschiedlichen Lichtsituationen, zeigen sie sich in den verschiedensten Aktionen. Ich kann hier stundenlang sitzen und zuschauen. Mit meinem Canon RF 200-800mm komme ich ziemlich nahe ran. Da der See nun nicht ganz so breit ist, kann ich auch, wenn Sie zu weit weg sind, kurz um den See. Seit ein paar Monaten haben sie Junge. Mitte Juli hatte ich das erst gesehen. Mein Vorteil war, dass ende Juli, die Kleinen so groß und viel Hunger hatten. Die Kleinen können da echt sehr lautstark piepsen. Die Eltern sind da echt am Ackern. Fisch um Fisch muss gefangen werden und satt werden die einfach nicht:-) Für mich ein riesen Spektakel und Fotos ohne Ende mit Fisch im Schnabel. Was für eine herrliche Zeit.


Haubentaucher (Podiceps cristatus) Übersicht aus NABU

 

Der größte und wohl bekannteste unserer heimischen Lappentaucher ist der Haubentaucher. Mit dem langen Hals und der aufgestellten Haube ist er eine elegante Erscheinung auf unseren Gewässern. Da er ungeniert auf der offenen Wasserfläche herumschwimmt und nicht sonderlich scheu ist, können wir ihn oft und gut beobachten. Haubentaucher bleiben immer öfter das ganze Jahr über hier.

 

- 46-51 cm groß, Flügelspannweite 59-73 cm

 

- Jahresvogel oder Kurzstreckenzieher

 

- ganzjährig zu beobachten

 

- unverwechselbar durch langen Hals und orange-schwarzes Kopfgefieder

 

 Aussehen

 

Haubentaucher im Prachtkleid zeichnen sich durch ihre schwarze aufstellbare Haube und den rotschwarzen Backenbart aus. Der lange, dünne Hals ist im Nacken braun, vorne weiß. Im Schlichtkleid sind sie graubraun gefärbt, die Haube ist nur zu erahnen. Brust und Gesicht sind weiß, deutlich erkennbar ist der weiße Überaugenstreif.

 

Verhalten

 

Zur Balzzeit kann man dem Haubentaucher bei ausführlichen Balzritualen zuschauen. Typisch ist dabei der „Pinguintanz“, bei dem das Paar sich Brust an Brust auf dem Wasser aufrichtet, mit den Füßen paddelt und die gesträubten Hauben schüttelt. Das Nest verankern sie meist schwimmend im Schilf. Oft werden die Küken auf dem Rücken der Eltern getragen.

 

Lebensraum

 

Auf allen Gewässern mit ausreichend Ufervegetation ist der Haubentaucher zu Hause, dazu gehören sowohl Seen, langsame Fließgewässer als auch Teiche und Boddengewässer. Im Winter trifft man Haubentaucher auch häufiger auf dem Meer an.

 

Zugverhalten

 

Haubentaucher bleiben das ganze Jahr über bei uns. Vögel aus nordöstlichen Regionen überwintern im Norden, vor allem in Küstenregionen. Im Winter sind Haubentaucher vermehrt an der Küste und auf eisfreien Seen anzutreffen.

 

Nahrung

 

Zur Nahrungsauswahl des Haubentauchers gehören vor allem kleine Fische sagt Nabu. Ich konnte ihn aber schon mit einem sehr großen Fisch ablichten. Aber auch Wasserinsekten und kleine Krebse, am Meer sogar Garnelen, werden hin und wieder erbeutet.

 

Beobachtungstipp

 

Die Balz der Haubentaucher beginnt schon im Winter und dauert an, bis die Paare anfangen, sich ab März mit dem Nestbau zu beschäftigen. Der Zeitraum, dieses Spektakel zu beobachten, ist also recht lang. Ab Mai etwa können Sie dann die putzigen gestreiften Jungvögel bei den ersten Ausflügen oder auf dem Rücken der Eltern beobachten.

 


Fotografie Tipps

 

Am besten hat man tatsächlich ein Teleobjektiv ab 600mm. Meist reicht das gerade auf einem See. Besser sind noch längere Brennweiten. Haben Sie das nicht, können Sie mit einem Konverter dies noch verlängern. Wer eine Systemkamera hat, kann evtl. noch den 1.6 Faktor zuschalten. Aber Achtung, wer nur 24MP hat, muss sich im klaren sein, wenn er auf den 1.6 Faktor umschaltet, nicht mehr viele Pixel übrig hat. In der Tierfotografie muss auf jeden Fall eine kurze Verschlusszeit genommen werden. Ich bewege mich da bei 1/1600 aufwärts. Je schneller die sich bewegen/schütteln/fliegen, kann das schon mal bis 1/3200 sein. Hier kommt es aber immer auf die Lichtverhältnisse an. Bei den langen Brennweiten ist man festgebunden, denn die geben meistens nur eine größt mögliche Blende von f/6,3 her. Mein Canon 200-800mm liegt bei 800mm schon bei Blende 9. Meistens bleibt es nicht aus, dass man auch die ISO sehr hoch einstellen muss, um eine sehr kurze Verschlusszeit einzustellen. Das führt aber auch oft zu einem Rauschen. Mittlerweile gibt es aber sehr gute Entrauschungsprogramme, die in der Tierfotografie nicht fehlen sollten.

 

Ich fotografiere so tief wie möglich zum Boden oder stelle das Stativ ins Wasser nahe an die Oberfläche. Bitte aufpassen, dass die Kamera nicht ins Wasser fällt. Stativ, warum? Haubentaucher fliegen nicht kurz weg. Lange Brennweiten werden mit der Zeit schwer in der Hand. Daher nutze ich auch ein Stativ dazu.

Tiere fotografierst du am besten in der Blendenautomatik (Canon TV, Sony und Nikon S) Warum? Weil Tiere, die sich schnell bewegen eine kurze Verschlusszeit benötigen und es im manuellen Modus viel zu lange dauern würde und der Vogel weg wäre. So gibt man an der Kamera vor auf, z. B. 1/2000 und anhand diesem Wert nimmt Sie die Blende. Da dies eine sehr kurze Zeit ist, wird es nicht ausbleiben die ISO noch anzupassen. Bei meiner R5 habe ich das Fv Programm, hier kann ich die Blende, Verschlusszeit und ISO einstellen.

 

Da Tiere schreckhaft sind, schalte ich an der Systemkamera auf elektrischen Verschluss um, so gibt es keinen Ton beim Auslösen.

Wenn du einen Augenfokus hast=herzlichen Glückwunsch. Dann hast du es leichter. Wenn du keinen hast, versuche wenigstens den Kopf scharf zu bekommen.

Das zugewandte Auge sollte bei Mensch und Tier immer scharf sein. Das empfindet der Betrachter schnell als unangenehm, wenn es nicht scharf ist.

 

In der Tierfotografie verhält sich die Fotografie anders als in der Landschaftsfotografie. In der möchte man dem Motiv Raum geben. In der Tierfotografie sollte man eher formatfüllend fotografieren. Man möchte ja was von dem Tier sehen.

 

Wenn du lernen möchtest diese niedlichen Wasservögel zu fotografieren, dann begleite mich doch bei meinem  Workshop bei den Ellwanger Seen. Hier gibt es noch viele schöne Motive abzulichten.

Ich hoffe dir hat mein Beitrag gefallen. Für Anregungen und Fragen kannst du gerne einen Kommentar hinterlassen.

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